mardi 18 août 2020

Im Traum

Strandsandkörner rieselten aus ihren dunkelbraunen Locken und bildeten einn kleinen Sandhaufen mitten im Wohnzimmer.
Mit den Sandkörnern trug sie auch diese Sehnsucht ohne Namen nach Hause.
"Morgen werde ich im Meer schwimmen. Ich werde mich von den Wellen tragen lassen, treiben lassen,"  nahm sie sich für den nächsten Tag vor, bevor sie ins Bad ging.
Maré war vom langen Tag erschöpft und nach einem reinigenden und entspannenden Bad, schlief sie sofort ein.
Sand, Wasser, Salz, Sand, Wasser und Stille. Man ist nur ein Stück Treibholz im Fluss der Zeit und die Gefühle sind nur ein Sandhaufen in der Sanduhr.

Im Traum, der dann zum Cauchemar wurde, lag sie in einem Tomographen und jemand las sich bildlich durch alle Schichten ihrer Emotionen, ihrer Gedanken bis auf das Rückenmark ihres Ichs.

Bleiben Sie ruhig, bleiben Sie liegen, bewegen Sie sich nicht. Nur noch einen Augenblick, nur noch einen Gedanken lang, nur noch diese eine Schicht.....Sie sind schön darin, Sie sollten es wissen. Sie sollten es allen zeigen. Sie zeigen nur das was sie bewusst wollen, damit man Sie nicht mag, damit man sie nicht liebt, damit man sie ablehnt. sagte eine wunderschöne, warme männliche Stimme.
Ich will auch etwas sehen, schrie sie und drängelte sich vor alle anderen die um den Tomographen herum standen. Ich sehe nichts! schrie sie erneut.
Bleiben Sie noch einen Augenblick ruhig liegen. flüsterte die Stimme an ihr Ohr.
Geht es weg? fragte sie ängstlich
Was? fragte er.
Ich weiss es nicht. 
Dann öffnete sie die Augen. Ich muss zurück in den Traum. Doch der war weg. Unausgeträumt.
Sie lag in ihrem Bett und nicht in irgendeinem Tomographen und eine nachtblaue Melancholie umhüllte sie.
Ihr tränenbenetztes Gesicht brannte und sie schmeckte das Tränensalz auf ihre Lippen. Im Traum hat sie geweint.

Im Traum kehrt der Tag zurück, auch wenn man ihn nicht zurückruft. Im Traum ist man unwillkürlich ein seelischer Wiederkäuer. Der Tag wird mit allem Logischen und Unlogischen erneut durchgelebt. Alle Ängste entladen sich wie eine Gewitterwolke in einem Albtraum. Die Natur des Menschen ist unerklärbar.
An manchen Tagen hat man besonders lange zu kauen. Sie sind hart, sie sind zäh, bitter und salzig. Und manche Tage schmecken wie ausgelutschtes Kaugummi. Ist die Süße darin weg schmecken sie fad.












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