jeudi 20 août 2020

Der (un)logische Alltag

Sie parkte ihr Auto im Parkhaus der Klinik, auf dem ihr zugewiesenen Platz für den ihr jeden Monat fünfzig Euro vom Gehalt abgezogen werden. Studentenpreis.
Sie musste noch ganze zwanzig Minuten zu zu Fuß gehen, bis sie das Haus mit der Nr. 4 erreichte.
Kleine Menschen, kleine Schritte. Diese vier Worte bildeteten ein Gedanke.
Bordeauxrote Leinenbundfaltenhose, weiße kurzärmelige Baumwollhemdbluse mit Stickerei, viel zu unbequem für die brütende Hitze schon am frühen Morgen, den ausgetrockneten Asphalt unter ihren Sandalen und ihren Schatten, der sich  unter ihr, hinter ihr, neben und vor ihr zusammenzog und streckte. Mal war sie winzig, mal war sie riesig. Um sie herum große Backsteinbauten, hohe Wände, teilweise offene Fenster. Ihr Alltag des Lebens.
Im Haus mit der Nr. 4 verschwand sie und stellte sich ebenso wie die Tage zuvor vor die Tomographen und sah sich das Innenleben anderer Menschen in Scheiben an. Sie fühlte ihre Ängste, als wären es ihre eigenen. Ganze neun Stunden wird sie das tun müssen, bevor sie den Tag als Erinnerung zusammenrollen und wegstecken darf.
Ein daumennagelgroßes tränenförmiges Bergkristall hing an einem filigranen feinen Goldkettchen um ihren Hals.

"Merde," schimpfte sie vor sich hin. Diese Träne bergkristalline Träne hat sie durch das Studium begleitet. Mit der rechten Hand hielt sie es fest, während sie mit der linken Hand ihre Examenarbeiten schrieb und sich durch alle Hürden kämpfte.
In den MRT- und Röntgenräumen, sowie in den OP`s ist Schmuck jeder Art verboten.
Ihm BH-Körbchen sieht niemand nach, dachte sie und befestigte das Kettchen mit der Träne am BH-Träger und versteckte die Träne unter ihrer Brust. Herznah, soll sie ihr Glück bringen.
Auch eine Art Sehnsucht - die Hoffnung auf Glück.
Nachdem sie fast neun Stunden, die Pausen die sie mit Lernen verbrachte miteingerechnet, Praktikum in dem sie half ein paar Lebensläufe auf die Korrektur vorzubereiten, hinter sich gebracht hatte, schlüpfte sie in ihre Nachhausekleidung und machte sich auf den Heimweg.

Der Eingang vom Haus Nr. 4 der Klinik (die fast die Größe einer kleineren Kleinstadt hat) ist etwas verwinkelt. Da gibt es ein Fenster, in dem sich im Sonnenuntergang, oder im Licht der Nacht sich ein anderes Fenster darin spiegelt wie ein weißes Blatt Papier unter einer Glastischplatte.

Überall sehe ich schon Röntgenbilder hängen, dachte sie als sie vor dem Fenster stehen blieb und das blassweiße fast transparente Schattenblatt betrachtete und entdeckte ihr Spiegelbild
Dann strich sie sich über die strubbeligen Haare. Einige Strähnchen haben sich aus dem sorgfältig gebundenem Chignonknoten, für den sie extra eine halbe Stunde früher aufgestanden ist, gelöst. Die Mathelehrerin, fiel ihr ein ......wie sagte ihre Mathematiklehrerin dazu? Ach ja, "Bohnenkraut". "Bändige dein Bohnenkraut auf dem Kopf, binde es zusammen, oder schneide es kurz."
"Witzig! Meine Haare sehen wirklich aus wie Bohnenkraut," stellte sie fest. Aber wieso mögen manche keine krausen Haare? Wobei stören denn krause Haare? Sie sehen ungekämmt aus. Chaos auf dem Kopf. Ich werde es nie verstehen lernen. wieso man krause Haare Chaos, Bohnenkraut und ungepflegt bezeichnet, Nun ja, mit geraden Haaren kann man tolle Frisuren machen, man kann sie bändigen und sie sehen gepflegter aus." sinnierte sie kurz und beeilte sich endlich nach Hause.


Der Sonnenuntergang zeigte sich noch kurz ein einem blassen Violett und verschwand. Und mit ihm, verschwand auch die Sandfrau in ihrem Bett.

Die Nacht umhüllte die Dämmerung des Tages mit ihrem indigofarbenen Mantel.

On devrait pouvoir se laisser bercer, abandonné comme une algue devant la marée. Mais on est toujours emmené au large 








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