mardi 16 février 2021

Journalseite

Elice sagte ich würde mich isolieren. Irgendwann würde ich zu einem Kokon mutieren und aus dieser Hülle nicht mehr herausfinden  

Ja, ich isoliere mich, nicht weil ich keine Menschen mag, sondern weil ich mich im Kontakt mit der Welt, dem Lärm, der Menge, den zu langen Diskussionen erschöpfe, auch weil ich lieber allein bin als von Menschen umgeben, die  nicht  auf gleichen öder ähnlichen Frequenzen vibrieren wie ich.

Nein, ich sage nicht, dass sie weniger interessant sind. Sie sind bestimmt intelligenter, besser, interessanter als ich. Ich habe keine hohen Ansprüche. Ich sage nur, unsere Empfindungen und Gefühle erreichen nicht die gleichen Höhen. 

Ich sage auch, ich weiß was ich will und wohin ich gehe und was mir überhaupt nicht passt. Ich brauche keine Gesellschaft. Ich fühle mich nie allein, ich fühle mich wunderbar in der Stille.

Und wenn ich Menschen empfange, dann deshalb, weil ich sie mag, weil ich sie zu meinen Freunden zähle und weil der Wunsch da ist und auch das Vergnügen! 

Sehr oft gehe ich aus meine Ruhe, meinem inneren Frieden, meinen Ressourcen, meinem Loslassen, meiner Gelassenheit immer wieder aus meiner Blase "allein zu Hause" oder draußen "mitten in der Natur" heraus.

Ich liebe Menschen sehr, höre ihnen zu, berate sie und helfe ihnen ... Aber danach fordert mein "Ich" eine Pause.

Ich bin selektiv was Freundschaften betrifft. Ich bin ein selektiver Empath. Ein Empath, der auf seine Gefühle, auf seinen Körper, seinen Geist und auf seine Seele hört. Ich fühle mich nicht allein oder sogar einsam. Wenn ich mit jemandem meine Zeit verbringe ist es nicht nur um eine Lücke zu füllen, sondern weil ich diesen Menschen mag oder sogar liebe.

Elice sagt es sind Ausreden. Ich rede nur die Isolation schön.

Ja nein, tue ich nicht!

Je vais prendre mon courage à deux mains. Je ne vais pas avoir peur du vide. Ich werde meinen Mut in beide Hände nehmen. Ich werde diese Leere überwinden. Diesen Stein mit scharfen Kanten, der sich  Platz in meinem Herzen macht, werde ich entfernen, bevor er mich aushöhlt. Zum Teufel mit dem Traurigkeitsstein! 

Ich verstecke mich hinter den Worten vor mir selbst und verliere mich. Ich verliere mein Ich. 

Der Stein ist die Angst vor Veränderungen. Obwohl ich mich dem logischen Alltag anpasse, viel dazu lerne, ist meine emotionale Veränderung gefühlte Ewigkeitsschritte zurück.

Und ich verändere mich ständig und versuche, das Selbst zu finden, mit dem ich leben kann mit dem Selbst ich mich versöhnen kann ... Und ich frage mich......ob Maman mich dann noch finden könnte.....

Maman würde mir verbal die Ohren lang ziehen. Sie würde außer sich sein, wenn ich nichts aus mir machen würde, wenn mein Leben zum  emotionalen Herzstillstand kommen würde, ich mich im Universum verlieren würde. Sie würde mich überall finden. Mütter sind verzauberte Feen mit schokoladebraunen Augen und zarten Händen. Sie wissen am besten, wie sie die Angst und den Schmerz vertreiben können.

Was habe ich denn zu bieten? Strubbelhaare, einen Körper wie ein Teenager mit 16. Da sind manche 16jährige femininer als ich. Herzklappen die sich nicht richtig schließen, Sarkasmus und Ironie.

"Verspichst du mir, dass du glücklich wirst"? fragte Maman, als wir uns zum letzten Mal umarmten. Wir umärmelten uns, als würden wir uns nicht mehr von einander lösen wollen.

"Aber ja, irgendwann mal," antwortete ich und mir fiel gar nicht auf wie weit weg Maman von mir schon war. Wie weit weg von ihrem Leben, als wüsste sie schon, dass es bald enden würde.

Was habe ich noch alles verpasst, übersehen, überhört...

Ich vermisse Maman. Ich vermisse ihre leise und ruhige Stimme, als hätte sie alle Ruhe der Welt in ihrer Stimme gesammelt, wie eine Wolke alle Regentränen sammelt. 

Was ist wenn ich mich irgendwann nicht einmal mehr an ihre Stimme erinnere? Wenn ich in nicht einmal mehr in Gedanken mit ihr reden kann. Was ist wenn ich ihren schelmischen Blick vergesse, oder ihre zärtlichen, weichen Hände wie sie durch meine Strubbelhaare fuhren. Wie sie mich Schäfchen nannte.

Wenn ich sie träume, sieht sie mich mit müden, glanzlosen Augen an. Und ihre blassen, blutleere Lippen die mich zitternd fragten: "Du kommst doch zurück? " Ich fühle ihre leichte Hand auf meiner Schulter und höre ihre Stimme an meinem Ohr leise flehend "du gehörst hier her," sagen.

Elice hat Recht: ich verkrieche mich. 


Die Zeit ist da
um ein Morgen in ein Heute zu verwandeln
ein Heute in ein Gestern 
und ein Gestern in eine Erinnerung
oder in ein Nichts


Elice ist nicht da. Sie versteht es nicht wieso ich in einem fremden Land in einer ihr fast fremden Sprache studiere. Sie spricht zwar Deutsch aber sie tut sich relativ schwer damit. Mit ihr würde ich gerne um die die hiesigen Hochhäuser ziehen. Sie wäre von der Großstadt begeistert.

Ich kenne nur den Weg zur Universität, zum Wochenmarkt, zum Krankenhaus und zum Fluss. Ich vermisse Elice und ihre Seitenschubser mit dem Ellenbogen in meine Rippen.

Sie würde jetzt meine Hauspuschen von den Füßen reißen und in die Ecke werfen, mir Schuhe anziehen und mich von der Couch zerren. Ich würde mitrennen, da ich mich nicht losreißen könnte.

Hier habe ich nur schlechte Kollegen, gute Kollegen und bessere Kollegen und ein paar Kommillitonen, die mich ab und zu einladen mit ihnen um die Häuser zu ziehen und denen ich in letzter Zeit immer absage. 

Noch habe ich nicht alle Gedanken sortiert,
noch habe ich nicht alle Worte gefunden,
die sich in den Herzhäuten versteckt haben
wie du in einer Ecke des Himmels,
um weder dich noch die Träume zu beschreiben
von einer kalten Hand die mich
nur einen Augenblick lang im Schlaf berührt.
Ich sehe dich immer noch lieberot und lebensgrün vor mir.
Dein Lächeln ist immer noch honiggelb
und dein Kleid duftet immer noch nach Kornblumenblau
und nach Meer 
Ich trage immer noch so viel Sehnsucht in den Gezeiten
und dein Meer in meinem Namen
und dich trage ich immer noch überallhin.


©Émilia





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